Schon unser Großvater stammte aus einem Eser Weingut. Sein Bruder und er beschlossen damals zwei getrennte Betriebe zu führen und den bestehenden Weinbaubetrieb zu teilen. Und so kam es zur Gründung des Weingutes Johann Leonhard Eser. Nachdem unsere Eltern das Weingut rund 30 Jahre führten leiten wir, die Brueder Christoph und Thomas, das Weingut seit 2004.
In dieser Zeit haben wir die Anbaufläche als fast verdreifacht und setzten konsequent auf stilistisch eigenständige Wein mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Um langlebige Weine zu erschaffen fängt unsere Sorgfalt bereits im Weinberg an. Durch den pfleglichen Umgang mit dem Boden und dem Schutz seiner empfindlichen Strukturen bewahren wir die Natürlichkeit im Weinberg.
Wir bearbeiten den Unterstockbereich mechanisch und brauchen daher auch keine Unkrautvernichter. Gegen tierische Schädlinge wehren wir uns im Rheingau mit dem gemeinschaftlichen Aushängen von Pheromonen. Diese verhindern eine Befruchtung der Traubenwicklerweibchen.
Beim leider unumgänglichen Kampf gegen echten und falschen Mehltau achten wir streng auf die Verträglichkeit für Bienen und Nützlinge.
Zur Nährstoffversorgung kommt bei uns rein organischer Dünger zum Einsatz. In 2022 haben wir zum Beispiel mit Melasse, ein Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung, gedüngt.
Im Herbst ernten wir vollreife Trauben in große Boxen mit denen wir die Trauben nur mittels Schwerkraft von oben in eine Tankpresse schütten. Das einmalige Presssystem unserer Kelter macht sie zu einer der schonendsten auf dem Markt.
Eine lange Pressdauer, in der Regel über vier Stunden, garantiertund somit feine und geradlinige Weine. Die Top Rieslinge bekommen eine Maischestandzeit von sechs Stunden bis zu einem Tag. So extrahieren wir weitere Aromen aus den Traubenschalen, die zur Ausdrucksstärke der Weine beitragen.
Ganz klassisch erfolgt die Rotweinbereitung. Die Vergärung erfolgt auf der Maische in großen Bütten über einen Zeitraum von zwei Wochen. Bevor der noch junge Rotwein von den Schalen getrennt wird, liegt er weitere 10 Tage auf der vergorenen Maische.
Im Keller ist entschleunigte Weinbereitung angesagt. Für uns ist es Tradition die Weine langsam zu vergären und danach auf der ganzen Hefe zu belassen. Die Dinnerweine und Meisterstücke verbringen zudem etwa ein halbes Jahr auf der schützenden Feinhefe.
Ausgewählte Moste vergären wir spontan, also mit den weinbergseigenen Hefen in unseren traditionellen Holzfässern. Dadurch entstehenbesonders facettenreiche und ausdrucksstarke Weine.
Erst wenn ein Wein die Zeit hatte, die er individuell braucht um seine eigene Aura zu entwickeln, füllen wir diesen behutsam ab.